Moderator Urs Faes verstand es auf eindrückliche und einfühlsame Weise, das Publikum an die neuen Gedichte Jochen Kelters heranzuführen. Jochen Kelter, der ein Leben schreibt, sein Leben schreibt, auf die Welt und die Zeit mit Dichtung und Sprache reagiert, wohl aus den Momenten heraus, aber immer durch den Filter einer intensiven Auseinandersetzung.
«Wörter sind Zeitritzen.»
Jochen Kelter ist ein Heimatloser, der aber klar und deutlich zu Heimat, Zeitgeschehen, bis hinein in die Politik, Stellung bezieht, sei es in seinen Romanen, Erzählungen, seinen Essays und mit Sicherheit in seiner Lyrik. In diesem und im letzten Jahr gar mit zwei Gedichtbänden, beide im neu gegründeten Caracol Verlag erschienen und arg bedrängt durch die Umstände der Zeit. Umso wichtiger für den Dichter, dem zu seinem 75. Geburtstag das schreibende und mitfühlende Gegenüber seines Dichterfreundes Urs Faes zu einem Geschenk wurde.