Als wir Max in London auf seinem Trampolin fliegend seine Geschichte erzählen sahen – das Alleinsein, die Suche, den Augenblick, als ihm eine kleine, weiße Drohne entgegenflog – sagten wir: Ja, das Trampolin tröstet. Und wir erinnerten uns beide an die kleine Elfriede, die sich gewünscht hatte, im Schrebergarten Lupinen auszusäen. Doch ihre Mutter hatte bereits die eine Hälfte mit Gemüse bepflanzt, während ihr Vater auf der zweiten einen Fertigrasen ausgerollt hatte. Zum Essen und für die Gesundheit, hatte die Mutter gesagt. Zum Spielen und für die Fitness, hatte der Vater erklärt, dem Kind einen Katalog in die Hand gedrückt und es hatte mit seiner Kinderschere das größte Trampolin ausgeschnitten. Eine Woche später stand dieses neben dem Pflanzbereich auf dem Rasen. Darauf sprangen die Nachbarskinder hoch, ließen sich auf den Rücken fallen, versuchten einen Salto, lagen lachend auf dem Sprungtuch. Elfriede saß daneben und klatschte. Dann griff sie sich an den Rücken, tastete, mit der einen, dann mit der anderen Hand nach ihren Schulterblättern. Ja. Sie waren noch da: diese Flügelstummel. Sie würde fliegen. Demnächst. Dass die Eltern gesagt hatten, das seien gewöhnliche Schulterblätter, hieß nichts.