Herbstprogramm 2022


Unser fünftes Programm gilt dem weiteren Ausbau der Reihe Caracol Lyrik mit zwei Bänden: Gedichte einer Autorin und eines Autors, die beide neu sind bei Caracol. fischfarbenprisma ist das literarische Debüt der Autorin Sabine Abt. Das Alphabet des Archaeopteryx bringt neue Gedichte des bekannten Lyrikers Clemens Umbricht. Beide Bücher erscheinen im August.

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Die Bücher dieses Programmes

  • Sabine Abt

fischfarbenprisma

Gedichte
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In ihrem ersten Lyrikband nimmt Sabine Abt uns mit in ihr spontanes Erleben, das emotional ist, aber auch reflektiert wird, wobei sie überraschende Bilder findet für Visionen einer flimmernden Wirklichkeit.
Im Betrachten der Natur, die als beseelt erscheint, wird die Autorin zur «Übersetzerin» zwischen Pflanzen, Tieren und Menschen. Nichts ist zu klein, um bemerkt zu werden – kein Pflänzchen, kein Insekt, kein Stäubchen – und doch sieht sie auch das Ganze. Manche Texte sind zeitlose Visionen von Naturwesen oder moderne Naturmystik.
Doch der Themenfächer von Sabine Abts Gedichten öffnet sich weiter: der Mensch in der Welt, mit der Schwerkraft ringend; der Mensch im Lauf der Jahrtausende, im Wechsel der Kulturen; der Mensch, mit der Natur verschmelzend und zugleich sie betrachtend; der Mensch in einer aufkeimenden Liebe; Leben und Sterben; die Politik und die Erlebniswelt eines Kindes.
Sabine Abts Lyrik ist geprägt von fliessenden, manchmal tanzenden Rhythmen, von Klanggesang und Alliterationen – die Musikerin die sie auch ist, wird in den Gedichten spürbar.

Sabine Abt, 1977 in Oetwil am See geboren und aufgewachsen, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Zürich und erwarb als Pianistin das Konzertdiplom an der Zürcher Hochschule der Künste. 
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  • Clemens Umbricht

Das Alphabet des Archaeopteryx

Gedichte
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Der Archaeopteryx als Übergangsform passt gut zu diesen Texten, die oft zwischen Prosa und Lyrik stehen, zwischen Literatur und Philosophie. Typisch für den Autor sind auch sich ineinander (ver)schiebende Zeiten, Epochen, Gedankengänge. Er denkt oft in Bildern, manchmal Traumbildern; dabei hat er sich überschlagende Einsichten. Clemens Umbricht spickt seine dichten Texte mit Anspielungen auf Kulturgeschichte und bekannte Figuren der Vergangenheit wie der Gegenwart. Lesend kann man sich in des Autors verschlauften Assoziationen verlaufen – und das durchaus geniessen. Umbrichts Hauptgeste beim Schreiben ist das Hinterfragen. Beim ernsthaften Nachdenken findet er auch humorvolle Bilder und Selbstironie ist ihm nicht fremd:

Und das Nichtgeschriebene, flink wie ein Tempelaffe
der den Baum der Erkenntnis hochklettert.

Der neue Lyrikband umfasst sieben Kapitel: Heute, nicht aufgeschoben entführt die Lesenden in vorgestellte Gedankenwelten verschiedenster Figuren. Fata Morganen der Wirklichkeit versammelt atmosphärisch dichte Reiseerinnerungen oder Reisevorstellungen, Reiseträume. Schnee verbrannt im Wunderland zeugt vom Denken in Bildern. Profile von lange davor enthält Gedanken zu, von, aus Gemälden und Fotos. Buch der Könige versammelt erheiternde Texte über Typen, deren Ebenbilder man in der Realität, der Zeitgeschichte ahnt und sucht, darunter «Der König der Irrtümer», «Der König des Zögerns», «Der König der Widerrede». Aus der Ahnung der Wörter überdenkt ein «Leben als Leser». Archiv der Zwischenrufe ist eine Sammlung von Vierzeilern – Berichte von Gedankenreisen, Selbstbefragungen: «Das Icholot ausgepackt.».

Clemens Umbricht ist 1960 in Reiden Luzern geboren, wohnt in Andwil St.Gallen und arbeitet als Verlagsleiter in Teufen Appenzell Ausserrhoden. Seit 1980 hat er mehrere Gedichtbände publiziert, und seine Gedichte erscheinen in Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften. 
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